Überprüfung zukünftiges Führungsmodell

Im Rahmen der Entwicklung der Gemeindestrategie Beromünster 2021+ und der Erarbeitung des Legislaturprogramms 2021 – 2024 war auch das Führungsmodell der Gemeinde Beromünster ein Thema. Im Hinblick auf die Neuwahlen des Gemeinderates im Frühjahr 2024 und die neue Legislaturperiode vom 1. September 2024 bis 31. August 2028 hat sich der Gemeinderat im aktuellen Legislaturprogramm zum Ziel gesetzt, das künftige Führungsmodell zu prüfen und zeitgemässe Anpassungen vorzunehmen. An der Gemeindeversammlung vom 22. September 2021 haben die Stimmberechtigten der Gemeinde Beromünster von der Gemeindestrategie und dem Legislaturprogramm Kenntnis genommen. Die Kernfrage des Projekts lautet:
Welches zukünftige Führungsmodell ist zeitgemäss und passt zu Beromünster?

Das Projekt Luzern `99 bzw. Gemeindereform 2000+ brachte für den Kanton und die Luzerner Gemeinden einen tiefgreifenden Philosophiewechsel mit dem Ziel eines dezentralen Staatsaufbaus und der Stärkung der Gemeinden. Mit dem neuen Gemeindegesetz hatten die Gemeinden auf den 1. Januar 2008 eine eigene Gemeindeordnung zu erlassen. Die Gemeinden erhielten mehr Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung. Das neue Gemeindegesetz verzichtete auf die bisherige kantonale Normalorganisation für die Gemeinden. Dadurch erhielten die Gemeinden die Organisationsfreiheit und müssen sich ihre eigene passende Organisation schaffen. Bereits im Jahr 2005 hat der Verband Luzerner Gemeinden (VLG) vier typische Führungsmodelle als mögliche Stossrichtungen vorgestellt, wobei bei allen Modellen Vor- und Nachteile aufgeführt werden. Es handelt sich hierbei um einen Auszug (Seiten 11 – 14) aus dem Leitfaden für die Erarbeitung einer Gemeindeordnung des VLG vom Juli 2005. Selbstverständlich sind Zwischenstufen möglich. Eine sorgfältige Auswahl des zukünftigen Führungsmodells ist wichtig. Dabei sollen insbesondere berücksichtigt werden:

  • das Entwicklungspotenzial der Gemeinde
  • die von den Gemeinden in Zukunft erwarteten Leistungssteigerungen
  • die Erwartungen der Bevölkerung an eine modern geführte Gemeinde
  • die finanziellen Langzeitwirkungen einer zweckmässigen oder unzweckmässigen Gemeindeorganisation
  • Rekrutierungsschwierigkeiten bei der Besetzung der Gemeinderatsmandate (Trennung zwischen der politisch – strategischen Führung und der operativen Durchführung) und bei der Anstellung von Kader- und Fachpersonen der Gemeindeverwaltung (Fachkräftemangel)

Die Gemeinde verfügt bei ihrer Organisation (im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben) über einen sehr grossen Gestaltungsfreiraum. Jede Gemeinde soll für sich das für sie individuell passende Führungsmodell erarbeiten und festlegen.

Operativ wurde das Projekt „Überprüfung zukünftiges Führungsmodell“ am 7. Dezember 2021 mit einem ganztägigen Workshop gestartet. Die weiteren inhaltlichen und zeitlichen Prozessschritte entnehmen Sie dem Prozessplan.

Im Rahmen dieses Prozesses wurden interne und externe Stakeholder definiert, mit welchen je Gruppeninterviews durchgeführt wurden. Bei diesen Interviews standen insbesondere folgende Fragen im Fokus:

  • Stärken des aktuellen Führungsmodells?
  • Schwächen des aktuellen Führungsmodells?
  • Welchen Elementen ist im zukünftigen Führungsmodell besser Rechnung zu tragen?
  • Welche Elemente sollen auch auf dem Hintergrund der vier Ortsteile berücksichtigt sein?
  • Welches Modell passt am besten zur Gemeinde Beromünster?

Die Interviewergebnisse wurden ausgewertet und flossen in die weitere Prozessplanung ein.

Im Rahmen der Beratung der Interviewergebnisse bekamen folgende Kriterien eine hohe Bedeutung:

  • Nebenberuflich
    Für eine starke Zukunft, um auch eine grössere Auswahl von kompetenten Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten zu haben, ist eine kleineres Pensum von 20 - 30 % für alle zielführend. Den Gemeinderatsmitgliedern soll ermöglicht werden, weiterhin mit 70 – 80 % in ihrem Beruf tätig zu sein. Sie sollen nicht mehr operativ arbeiten, sondern sich auf die strategischen/politischen Aufgaben konzentrieren können. Alle Gemeinderatsmitglieder sollen auch künftig Vorsteherin oder Vorsteher eines bestimmten Ressorts sein.
  • Verantwortungsbereiche
    Eine verstärkte Delegation von Kompetenzen auf die Stufe der Verwaltung ist eine natürliche Konsequenz davon. Damit ist sicherlich auch gut zu prüfen, in welchen Fachbereichen welche operativen Ressourcen geschaffen werden müssen, um diese Veränderung zu vollziehen. Nicht die Verwaltungsleiterin oder der Verwaltungsleiter allein soll die Verwaltung führen, sondern das Verwaltungsleitungsteam gemeinsam. Das Verwaltungsleitungsteam besteht aus der Verwaltungsleiterin oder dem Verwaltungsleiter und den Bereichsleitenden der Verwaltung. Dadurch kommt es nicht zu einer Machtkonzentration auf eine einzelne Person und die Verantwortung wird auf mehrere Schultern verteilt.
  • Austausch mit der Bevölkerung
    Das „Verwaltungsleitungsmodell“ ist das priorisierte Führungsmodell für den Gemeinderat. Er ist sich aber durchaus bewusst, dass es hier Detailklärungen benötigt, um die Schnittstelle zwischen den Gemeinderatsmitgliedern und den operativ Zuständigen gut zu klären. Auch die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern soll nicht verloren gehen, sondern im Gegenteil: Durch die operative Entlastung der Gemeinderatsmitglieder sollen zielgerichtet mehr Zeitressourcen in den strategischen Projekten sichergestellt sein.

Schliesslich hat der Gemeinderat aus den Stakeholdern eine Echogruppe eingesetzt, welche die Prozessplanung dieses Projektes kritisch spiegelt. Folgende Aufgabe und Rolle sind für die Echogruppe vorgesehen:

  • die Prozessplanung nochmals zu spiegeln
  • die Managementgrundlagen zu spiegeln
  • die Kommunikation gegenüber der Bevölkerung zu spiegeln

Das erste Meeting der Echogruppe fand am 3. Mai 2022 statt.

An der öffentlichen Orientierungsversammlung vom 7. Juni 2022 informierte der Gemeinderat über die inhaltliche und zeitliche Prozessplanung und über die bereits durchgeführten Prozessschritte. Im Anschluss wurde die Bevölkerung mittels Printmedien und Erklärvideos über das Projekt weiter informiert. Sodann hat der Gemeinderat an der öffentlichen Orientierungsversammlung vom 8. September 2022 die geplanteAufbauorganisation für die Gemeinde Beromünster per 1. September 2024 (Beginn der neuen Legislatur des neu zusammengesetzten Gemeinderates) vorgestellt. Am 6. Februar 2023 hat der Gemeinderat eine Informationsveranstaltung zum zukünftigen Führungsmodell durchgeführt. Nach der Orientierungsversammlung vom 1. März 2023 haben die Stimmberechtigten der Gemeinde Beromünster am 12. März 2023 der teilrevidierten Gemeindeordnung mit 81 Prozent zugestimmt. Mit der Annahme der Teilrevision der Gemeindeordnung können der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung der Gemeinde Beromünster neu organisiert werden. Die strategischen und operativen Aufgaben werden künftig klar getrennt. Aufgrund der vorzeitigen Rücktritte von Gemeindepräsident Hans-Peter Arnold per 30. Juni 2023 und Gemeinderat Hanspeter Lang per 31. August 2023 erfolgt die Umsetzung bereits per 1. September 2023.

Der Weg zum neuen Führungsmodell

Mit den folgenden Erklärvideos zeigen wir den Weg zum neuen Führungsmodell:


1

Wie wird die Gemeinde Beromünster heute geführt und warum will man dies anpassen?

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Interview von Christian Galliker (Mitglied der Echogruppe) mit Hans-Peter Arnold (Gemeindepräsident) und Meline Stalder (stellvertretende Gemeindeschreiberin)







2

Welche Führungsmodelle wurden als mögliche Stossrichtungen geprüft?

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3

Welches zukünftige Führungsmodell empfiehlt der Gemeinderat für Beromünster?

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